
Nur so 13 Grad in Vammen. Aber schön grün! Foto: Denker
Von Doris Denker
Nun sitze ich hier, bei 13 Grad in Vammen. Wo ist das denn bitte sehr? Was mache ich hier eigentlich? Mitten in Dänemark, Nord- und Ostsee sind weit weg. Vor 28 Jahren hat mein Liebster hier eine Französin kennengelernt. Französisches Wetter fühlt sich aber anders an und die „Knutschbank“ steht wohl auch nicht mehr an ihrem Platz, so ein Pech aber auch! Und trotzdem: irgendwie gefällt mir dieser Campingplatz. Ein „hyggeliger“ Ort mit einer wunderbaren Aussicht auf einen schönen langen See. Der Regen tropft auf das Zelt – ständig. Es ist Sommerurlaub, muss ich mir immer wieder einreden und dennoch bin ich endlich weit weg vom Alltag, von allem. Meinen Job schon vergessen, die Füße nass und irgendwie bin ich glücklich in diesem „Nichts“. Mit uns teilen ein paar holländische Stammgäste, eine Katze, die Elster „Rudolph“ und eine Gänsefamilie diesen Platz. Nun sind wir schon über eine Woche hier. Mein Liebster fragt mich, ob wir abreisen sollen? Nein, abreisen kommt nicht in Frage. Es gibt hier ein „Feuerhaus“. Hier trockne ich mir die Füße und bekomme nach einer musikalischen Darbietung einen „Musikerschnaps“. Die Zutaten wachsen alle an diesem Ort, lecker und heiß fließt er die Kehle hinunter. Bloß nicht zu viel davon! Wir sitzen in diesem warmen Haus, die Wände geschmückt mit antikem, bäuerlichen Tand und Alltagsgegenständen aus längst vergangenen Zeiten. Das Feuer knistert munter vor sich her, während es draußen „Bindfäden“ regnet. Da kommen einem schon so Gedanken. Ein neues Lied! Vielleicht?! Mein Liebster spielt Gitarre und die Gäste lauschen unserer Musik. Auch die Katze fühlt sich wohl und das Feuer knistert immer noch und meine Gedanken auch. Ich denke an ein neues Lied, ein Text über die Zeit die steht und vergeht. Wie spät ist es jetzt eigentlich? Handy aus und keine Uhr dabei. Ist doch auch egal, wann gönnen wir uns eigentlich noch „Zeitlosigkeit“? Das hier dauert nun schon mehr als eine Woche lang. Morgens 8.30 Uhr, Harm-Wulff, der gute Geist des Platzes (und beinahe das „Dänische Supertalent 2010“, unglaublich!), bläst auf seinem Jagdhorn. Die selbstgebackenen Brötchen sind fertig, wir wollen frühstücken.

Paula am Meer am Meer. Foto: privat
Mehr als eine Woche (das neue Lied)
Jede Zeit ist so, wie Du sie fühlst
Ein Tag, manchmal zu lang, doch für vieles zu kurz
Eine Woche vergeht so schnell, die Zeit ist fast gerannt!
Ein Monat und Du wartest auf den nächsten ersten Neuanfang
Ein Jahr bricht an und schon ist es wieder vorbei
Ein Leben, fangen wir doch an, ist mehr als eine Woche lang
Zeit ist da, wie Du sie brauchst
Jeder Tag vergeht und reicht bis in die Nacht
Eine Woche ist nicht alles, wann fängst Du an
Reicht Deine Zeit nur eine Woche lang?
Ein Jahr bricht an und schon ist es wieder vorbei
Ein Leben, fangen wir doch an, ist mehr als eine Woche lang
Deine Zeit ist da, wie Du sie siehst
Jede Zeit vergeht, auch wenn sie steht
Lass‘ los und fang‘ zu tanzen an
Bleibt Dir auch mehr als eine Woche lang
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Doris Denker ist Sängerin und Texterin der Kieler Band „Paula am Meer“. Die Band setzt auf eigenwillige deutsche Texte und musikalisch vielfältige Eigenkompositionen. Live wird die Musik zu Filmen und Collagen auf die Bühne gebracht: eine „akustische Sehreise“ im wahrsten Sinne des Wortes!
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Im November 2011 erscheint die neue CD/DVD „Sushi Bar“ auf dem eigenem Label – und die ersten Live-Termine der „Sushi Bar-Tour“ stehen auch schon fest;
15.10.2011 „Vorpremiere“ im Dünenhus, St. Peter-Ording
19.11.2011 „Record Release Party“ im Kieler Weinkontor
19.12.2011 „Die etwas andere Weihnachtsfeier“ im Blauen Engel, Kiel
29.01.2012 „Matinee“ im Metro-Kino, Kiel
25.02.2012 Lichthof-Theater, Hamburg (Termin in Vorbereitung)
Der Vorverlauf startet am 01.09.2011. Weitere Infos im Internet www.paulaammeer.de